Nach BookWidgets, Quizlet, Kahoot und Learningapps das nächste Werkzeug in unserem digitalen Lehrerrucksack: Quizizz. Der Webdienst orientiert sich in vieler Hinsicht an Kahoot: URL und Beitrittscode, jeweils vier Antworten zur Auswahl, ständig aktualisierte Bestenliste, die inzwischen fast obligatorische App, Nutzung bereits vorhandener geteilter Fragesets möglich. Ein paar Unterschiede zu Kahoot gibt es aber doch:
- Die grafische Umsetzung ist weitaus beeindruckender. HTML 5 voll ausgereizt.
- Biologie, Mathe, Physik, Geografie, Geschichte, Sprachen – für alles schon fertige Sets da. Überwiegend allerdings auf Englisch.
- Die auf dem Lehrerrechner/Beamer angezeigte Bestenliste umfasst alle Schüler, lässt sich aber mit einem Klick auf besten fünf beschränken.
- In dem kostenlosen Lehrerkonto sind alle gespielten Sets dauerhaft gespeichert und einsehbar, einschließlich der erreichten Punkte aller Teilnehmer.
- Schülerinnen und Schüler brauchen kein Nutzerkonto, können also sowohl die Sets des eigenen Lehrers wie auch den gesamten Übungspool von Quizizz benutzen.
- Die Möglichkeit, sich mit registrierten Schülern (DSGVO?) ein eigenes Klassenzimmer einzurichten, um ihnen Übungen fest zuzuweisen oder gar als Hausaufgabe zu stellen, scheint mir leicht verzichtbar.
- Laufende Statistiken über die Prozentzahl der richtigen Lösungen der Lerngruppe werden angezeigt.
- Die Reihenfolge der Fragen in einem Lernset ist für jeden Schüler auf Zufallsbasis verschieden. Also kein Spicken möglich.
- Großes Plus: Quizizz-Sets können auch von zu Hause aus in einem Singleplayer-Modus gespielt werden.
Wie bei allen dieser Werkzeuge sollte man sich als Lehrkraft natürlich keinesfalls dazu hinreißen lassen, die gezeigten Schülerleistungen zur Notenvergabe zu nutzen: Das Klicken auf richtige Lösungen zeigt sicher keine Sprachkompetenz, schriftlich oder mündlich, die unserem Ziel des Unterrichts entspricht. Ebenso handelt es sich nicht um Spracherwerb im eigentlichen Sinne, denn der wesentliche Aspekt – Kommunikation – fällt hier völlig weg. Wenn man sich diese Aspekte im Hinterkopf behält, hat das Werkzeug in bestimmten Unterrichtsszenarien (Festigung von Grammatik oder Wortschatz, Wiederholung vor Leistungserhebungen) sicher seinen Platz und einem wohldosierten Einsatz von Quizizz steht nichts mehr entgegen.
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