Wieder eine neue Idee, die im Gespräch mit Kollegen entstanden ist: Statt dem rein passiven Anschauen von Erklärvideos – was natürlich punktuell durchaus nützlich sein kann, sei es im Unterricht oder beim „Flipped Classroom“ – oder dem Filmen und Nachvertonen z.B. eines Versuchs durch die Schüler kann man
- das Videomaterial auch aus dem Internet (YouTube, Vimeo) holen,
- die akustische Erklärung aus dem „Off“ stummschalten,
- das stumme Video den Schülern bereitstellen
- und neu besprechen lassen.
Das Endergebnis ist meist dann doch erheblich anschaulicher und professioneller.
Natürlich überspringt diese Methode die Vorteile, die sich bei einer völlig freien Produktion eines Lernvideos ergeben: Die eigene Strukturierung und somit Durchdringung des Stoffs, also die Reduktion des Inhalts auf das Wesentliche, sowie die Fragen nach der grafischen Gestaltung.
Andererseits sind diese Aspekte sicherlich nicht in jeder Unterrichtssituation wirklich wesentlich, zumal sie einen entscheidenden Nachteil haben: Sie sind äußerst zeitintensiv. Kosten also Zeit, die im Unterricht oder bei den Hausaufgaben letztlich fehlt – ein Aspekt, den Lehrer gerade im G8 immer auch im Blick behalten sollten, haben wir doch alle nur 24 Stunden Zeit am Tag. Viele Inhalte in den verschiedenen Fächern profitieren also von der strukturellen und grafischen Unterstützung.
Interessant wird, wie unsere Schüler diese Aufgabenstellung angehen. Bei komplexeren Inhalten wird es sicher nötig sein, auch das Originalvideo bereitzustellen. Auch wenn man bei einfacheren Beschreibungen davon ausgehen muss, dass die Schüler das Originalvideo samt Tonspur finden, ergibt sich beim zwangsweise selbstständigen Einsprechen ein Lerneffekt.
Technisch reichen für die Umsetzung auf einem iPad tatsächlich die Bordmittel: Man „filmt“ mit der eingebauten Bildschirmaufnahme im Kontrollzentrum (Wisch vom unteren Bildschirmrand) das Video im Vollbild, exportiert es in iMovie, beschneidet Anfang und Ende und löscht die Tonspur (Lautsprechersymbol links oben). Das fertige Video landet automatisch wieder in „Fotos“ und kann jetzt einzelnen Schülern, ganzen Gruppen oder der ganzen Klasse bereitgestellt werden.
Allerdings Vorsicht: Die so selbsterstellten Videos dürfen aus Urheberrechtsgründen nicht länger als fünf Minuten sein und natürlich nicht außerhalb des Klassenzimmers und schon gar nicht auf Videoplattformen veröffentlicht werden.
Soweit die Idee – wir werden über die Umsetzung weiter berichten!
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