Im Zentrum unserer Überlegungen in der iPad-Klasse steht von Anfang an, wie wir mithilfe der Tablets einen echten Mehrwert für den Unterricht schaffen können. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei das differenzierte, getrennte Erarbeiten von Inhalten. Inhalte, die – im Gegensatz zum klassischen Buch-Tafel-Heft-Unterricht – in einem nächsten Schritt dann allerdings geteilt, überarbeitet, kombiniert und bereitgestellt werden und schließlich allen zur Verfügung stehen. (Was in unserem kleinen, abgeschlossenen Klassenrahmen übrigens genau die Funktionsweise des Internets und die Entstehung und die Verarbeitung von Wissen im 21. Jahrhundert widerspiegelt!)
Im Englischunterricht in der 9. Klasse spielt mit Hinblick auf die Erfordernisse der immer näher rückenden Oberstufe der selbstständige Umgang mit längeren, komplexeren Texten eine zunehmend wichtigere Rolle. Die Erarbeitung von Textzusammenfassungen (summaries) verschiedensten Umfangs stellt an die Schüler vielfältige Anforderungen: Sie müssen einen Text zunächst im Detail verstehen und dann – in Abhängigkeit der vorgegebenen Länge des Summarys – jedes mal erneut darüber entscheiden, welches Detail nun wichtig oder unwichtig ist.
Konkret bekamen die Schüler in einem ersten Durchgang paarweise reihum den Auftrag, den kompletten aktuellen Lektionstext in 20, 25, 35, 40, 45, 50 oder 60 Wörtern zusammenzufassen. Als recht hilfreich erweist sich dabei das Einblenden der Wortanzahl z.B. in Pages, wobei natürlich auch andere Gratis-Apps oder Webdienste diese Möglichkeit bieten.
Nachdem die erste Runde in wenigen Minuten erledigt war, ging es jetzt an die längeren Versionen: Von 150 Wörtern in Zehner- und Fünfzigerschritten aufwärts. Gesammelt haben wir alle Ergebnisse zentral in einem Moodle-Glossar, das alle Schülerbeiträge nach der Wortanzahl geordnet anzeigen lässt:

Das Ergebnis ist der komplette Lektionstext in den verschiedensten Längenstufen, von „Kurz und nur das Allerwichtigste“ bis hin zu „Lang und detailliert“, mit vielen Abstufungen dazwischen.
Natürlich ist auch und gerade hier die Endkorrektur (im Bild grün) durch mich erforderlich; trotz aller Versuche sind wir von der Wunschvorstellung, dass durch Zusammenarbeit, durch gegenseitige Korrektur und durch konstruktive Vorschläge annähernd fehlerfreie Texte entstehen, noch ziemlich weit entfernt.
Diese Korrektur im Moodle-Editor geht übrigens auf einem „richtigen“ Computer erheblich schneller von der Hand als auf einem iPad. Vielleicht noch eine der letzten Bastionen der Desktoprechner, was den Unterrichtsbetrieb betrifft.
Finde ich sehr gut, dass wir eine I-pad-Klasse am ChG haben.!!!!!
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By: Heilmann Felix on 6. Oktober 2014
at 15:01