Verfasst von: Gerhard Piezinger | 14. Dezember 2013

Hey teacher leave them kids alone

Im zweiten Jahr mit dem gleichen Englischlehrer wird der Unterricht – nun ja, vielleicht nicht langweilig, aber möglicherweise etwas weniger spannend als am Anfang. Man kennt langsam die Anforderungen und Schwerpunkte, auf die Herr Piezinger Wert legt, seinen Stundenablauf, wahrscheinlich auch seine Macken und Schwächen. Höchste Zeit also, neuen Schwung in unsere iPad-Klasse zu bringen.
Kombiniert mit weiteren Faktoren – die altersbedingt inzwischen doch deutlich spürbare Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, die Fähigkeit, sich auch spontan und weitaus flexibler in der Fremdsprache ausdrücken zu können, sowie die Tatsache, dass der Sprechanteil der Schüler im normalen Unterricht immer noch äußerst niedrig ist – lässt diese Beobachtung eigentlich nur einen Schluss zu: Wir stellen auf LdL um.
Konkret schaut das Modell so aus, dass jeweils zwei Schüler für eine oder zwei Stunden die Lehrerrolle übernehmen. Sie haben einen Lektionsabschnitt übernommen und leiten den Unterricht im Prinzip so, wie sie es seit Jahren bereits kennen: Einführung neuer Vokabeln, Strukturierung neuer Texte (mit Kontrollfragen o.Ä.), Einführung neuer Grammatik, Anleitung von Übungen, Hausaufgabenstellung und -kontrolle. Bei der Planung der Stunden, die im Wesentlichen im Unterricht und nicht zu Hause als zusätzliche Hausaufgabe erfolgte, hatten die Schüler übrigens freie Hand – nur Deutsch ist tabu, das ist die einzige nicht zur Diskussion stehende Vorgabe von mir. Hier die fünf „golden rules“:

golden_rules_ldl

Wie erwartet ergänzen sich LdL und unser iPad-Konzept auf perfekte Weise. Bereits in der Planungsphase laden die Schüler ihr Stundenkonzept in die Moodle-Aktivität „Aufgabe“ hoch, ich korrigiere die Materialien, wobei dank Moodles Gruppenfunktion beide „Lehrer“ meine Anmerkung zu sehen bekommen, ich stelle Zusatzmaterial wie etwa die Dateien von Hörverstehensaufgaben zur Verfügung, und die Lehrer der folgenden Stunden sind im Kalender festgelegt. All dies kostete in vordigitalen Klassen enorm viel Zeit, der Gewinn an Effizienz ist gewaltig.

Die ersten beiden Stunden sind inzwischen gelaufen – der Lehrer sitzt hinten in der letzten Bank, marschiert ab und zu durch die Reihen, um den Schülern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, aber das Regiment haben die Schüler übernommen. Der Schülersprechanteil im Englischen inzwischen bei über 95%. Ich freue mich auf die nächsten Stunden!ldl2 ldl1


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